Ja, aber: Die Berufsbildner sprechen sich mit Blick auf das Infektionsgeschehen gegen den generellen Wegfall aus
Die Maskenpflicht in den Klassenräumen wird bundesweit aufgehoben – spätestens Ende der Osterferien. „Das ist im Grunde gut und richtig, da der Staat nicht dauerhaft Grundrechte aushebeln kann. Allerdings ist ganz Deutschland aktuell ein Hotspot mit weit über 300.000 Neuinfektionen täglich. Die Masken bieten im Instrumentenkoffer gegen das Virus den größtmöglichen Schutz vor einer Infektion. Insofern ist es im Moment nicht ratsam, auf diesen Schutz gänzlich zu verzichten. Gerade auch mit Blick auf den gewollten und so wichtigen Präsenzunterricht in den beruflichen Schulen“, sagt Joachim Maiß, Vorsitzender des Bundesverbandes der Lehrkräfte für Berufsbildung (BvLB).
Die Verunsicherung in der Lehrer- und Schülerschaft ist nach wie vor groß. Die Angst, dass Schulen auch nach zwei Jahren Pandemie eben kein sicherer Ort sind, ist allgegenwärtig. Die Berufsbildner haben über all diese Zeit bestmöglichen Unterricht gewährleistet, um den jungen Menschen den Berufseinstieg zu sichern – vielfach durch digitalen Distanzunterricht.
Fakt ist aber, dass auch die Infektionszahlen in den Schulen momentan durch die Decke gehen, immer mehr Unterricht ausfällt, weil Lehrkräfte in Quarantäne sind. Gleichsam bleiben Schüler:innen wegen Corona erzwungenermaßen zu Hause und können somit nicht am Unterricht teilnehmen.
„Unser Ziel ist es, die Schüler:innen auf ihre Prüfungen vorzubereiten, damit sie ihren Weg gehen können. Deshalb ist es, obwohl wir dauerhaft mit dem Virus leben werden müssen und dies Normalität wird, sinnvoll, bei der jetzigen Infektionslage die Maske nicht generell aus den Klassenräumen zu verbannen“, sagt Maiß und verweist auf den besonderen Schulalltag der beruflichen Schulen. Denn hier sind verschiedene Schulformen unter einem Dach vereint. Das Einzugsgebiet der Schüler:innen erstreckt sich weit über Kreisgrenzen hinaus. Die dualen Ausbildungspartner, die Unternehmen, sind mit an Bord. Somit sitzen die Schüler:innen nicht täglich nur im Klassenverband zusammen , sondern sind auch in ihren Ausbildungsbetrieben und anderenorts unterwegs. Das erhöht die persönlichen Kontakte, steigert damit das Risiko, sich zu infizieren und führt damit zu weiterem Unterrichtsausfall. Darüber hinaus ist das Weitertragen des Virus in die Unternehmen eine Gefahr für den gesicherten betrieblichen Ablauf“, sagt Maiß.
Joachim Maiß