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26. November 2020

BvLB: Entscheidung für den Wechsel zum hybriden Unterricht Schulleitungen überlassen

35 – 50 -100: Auch bei der Risikobewertung steigt der Inzidenzwert immer weiter. Ab sofort gilt der Hotspot-Grenzwert von 200, ab dem die Schulen mit geteilten Klassen im Hybridmodell unterrichten dürften. Weil mittlerweile fast ganz Deutschland ein Hotspot ist, hat die Politik trotz aller damit verbundenen Risiken willkürlich beim Grenzwert nachjustiert, um auf Biegen und Brechen weitgehend am Präsenzunterricht festhalten zu können. „Ich mach mir die Welt, wie sie mir gefällt“, kommentiert Joachim Maiß, Vorsitzender des Bundesverbandes der Lehrkräfte für Berufsbildung (BvLB), das Ergebnis der gestrigen Bund-Länder-Verhandlungen zwischen der Bundeskanzlerin und den 16 Ministerpräsident*innen.

Maiß betont: „Die Politik blendet die Realität aus, ignoriert wissenschaftliche Erkenntnisse und setzt Lehrkräfte und Schülerinnen und Schüler der beruflichen Bildung wissentlich Gefahren aus. Während die Betriebe als duale Ausbildungspartner ihre Lehrlinge, da, wo es geht, längst ins Homeoffice geschickt haben, müssen sie zum Präsenzunterricht in die Schulen und sich dort einem erhöhten Infektionsrisiko aussetzen. Wir wollen offene Berufsschulen. Natürlich ist der Präsenzunterricht das allerbeste, allerdings nicht um jeden Preis. Sich nur zu fünft treffen dürfen, aber mit 30 Schülern in der Klasse sitzen, das ist schwer verständlich, macht für uns keinen Sinn und kann keinem mehr vermittelt werden.“

Nach Angaben des RKI liegt die Inzidenz der vergangenen sieben Tage bei Zehn- bis 19-Jährigen bei 170 Fällen auf 100.000 Einwohner – und damit über dem Durchschnitt aller Altersgruppen von 150. „Dennoch stellen Kinder und Jugendliche nach Einschätzung der Kultusminister kein erhöhtes Infektionsrisiko dar, wonach Schule auch kein gefährlicher Übertragungsort sein kann“, kritisiert Eugen Straubinger, ebenfalls BvLB-Vorsitzender, die Logik der Politik und verweist auf die Einschätzung der nationalen Wissenschaftsakademie Leopoldina, wonach Schülerinnen und Schüler ein wesentlicher Teil des Infektionsgeschehens seien.

Während im Einzelhandel mindestens 10 qm, in größeren Läden sogar 20 qm pro Person Mindestmaß für den Sicherheitsabstand sind, transportieren vollgepferchte Busse und Bahnen Millionen Schülerinnen und Schüler täglich in die Schulen. „Schülerinnen und Schüler ab der Sekundarstufe II müssen nicht zwingend durchgängig Präsenzunterricht haben, sondern können parallel oder im Wechsel zwischen Präsenz- und Distanzunterricht lernen. Nimmt man diese Schülergruppen aus den Schulbussen und den Schulen, so reduziert sich die Personenzahl deutlich, das Infektionsrisiko sinkt und man hat räumlichen Spielraum, um Klassen zu teilen,“ sagt Straubinger.

„Die Entscheidung, in den hybriden Unterricht zu wechseln, muss bei der Schulleitung der beruflichen Schulen liegen und bemisst sich am lokalen Infektionsgeschehen auch und gerade in Schule sowie an den technischen wie personellen Gegebenheiten. Vertrauen wir doch auf das verantwortungsvolle Handeln der Schulleitungen, die den Bildungsauftrag und den Gesundheitsschutz vor Augen haben,“ sagt Maiß.

Joachim Maiß und Eugen Straubinger

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