Die OECD-Studie “Bildung auf einen Blick 2018“ zeigt, dass für die Mehrheit der jungen Menschen die Bildungs- und Berufschancen gut bis ausgezeichnet sind. Dabei sorgt die berufliche Bildung für hohe Beschäftigungsquoten. „Eine betriebliche Ausbildung schützt fast genauso gut vor Arbeitslosigkeit wie ein Studium. 25- bis 30-Jährige mit Berufsausbildung kommen auf eine ähnliche Beschäftigungsquote (83 Prozent) wie jene mit einem Hochschulstudium (87 Prozent). Die Jugendarbeitslosigkeit ist Dank der beruflichen Bildung im OECD-Vergleich niedrig“, so Eugen Straubinger.
„Dennoch sind höhere Investitionen in die berufliche Bildung notwendig, um den jungen Menschen mit schlechten Aussichten eine Perspektive zu geben. 13 Prozent bleiben ohne Abitur oder Berufsabschluss. Mehr als die Hälfte von ihnen landet in der Arbeitslosigkeit. Für diese Menschen müssen wir aktiv werden “, fordert Joachim Maiß. Auffällig sind die schlechten Chancen junger Zuwanderer – ein knappes Viertel von ihnen ist ohne Beschäftigung, Bildung oder Ausbildung. Um dieser Herausforderung gerecht zu werden, muss Deutschland seine Chance nutzen, die Quantität und vor allem die Qualität der beruflichen Bildung zu verbessern. „Deutschland muss sich auf dem Weg zu einer inklusiven, auf das lebenslange Lernen fördernden Bildung deutlich mehr engagieren“, fordert Eugen Straubinger. Die Bildungs- und Forschungsausgaben sind mit 4,2 % des Bruttoinlandsproduktes in Deutschland deutlich unter dem OECD-Schnitt von 5 %.
„Hinzu kommt der Lehrermangel. Der Lehrberuf muss attraktiver werden. Neben einer besseren Bezahlung und Karriereperspektiven brauchen Lehrkräfte einen größeren Gestaltungsspielraum“, fordert Joachim Maiß.
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Der Bundesverband der Lehrkräfte für Berufsbildung e.V. vertritt in Deutschland über 39.000 Lehrerinnen und Lehrer.